Don Quichotte de la Mancha

Programm

Don Quijote de la Mancha, erfunden von Miguel de Cervantes Anfang des 17. Jahrhunderts, gilt als Pionier des postmodernen Helden. Er erträumt, erlebt und erfindet selbst seine Abenteuer, seine Lebenswirklichkeit und Utopie. In der unbändigen Fantasie selbst liegt der Sinn. Der Zauber, der zutage tritt, wenn die Wirklichkeit vom Imaginären überschrieben wird – auch als ein Weg zu Freiheit und Autonomie – erzeugt gleichzeitig einen komplexen Kosmos an Konflikten. Er ist von Ritterromanen begeistert und beschließt eines Tages, selbst Ritter zu werden, um die Welt auf der Suche nach Abenteuern, Heldentaten und der Liebe auf seinem treuen Ross, dem Schindgaul Rocinante, zu erkunden. Als seinen Knappen engagiert er den Bauern Sancho Panza, besingt die Angebetete Dulcinea und reitet aus, um mutige und tugendhafte Abenteuer zu bestehen. Wie ein Kind, das sich im Spiel sucht, entdeckt, ausprobiert, verliert und findet durchschaut Don Quijote zumindest teilweise seinen Bruch mit Zeit und Raum. Er kämpft gegen Windmühlen und greift eine Hammelherde an, die er für ein feindliches Heer hält. Während Sancho Panza ihm geduldig den Unterschied zwischen Realität und Einbildung darlegt, will Don Quijote sich lieber täuschen und vom Zauber blenden lassen, liebt das „als ob“ .... Wissend, dass er spielt trachtet er danach, dieses Wissen abzustreifen und zu vergessen, um mit noch größerer Hingabe seinen Ideengespinsten und dem irrsinnigen Spieltrieb zu folgen. Das Trio Eremitage mit Anke Palmer, Ute Widdermann und Ulrike Wettach-Weidemaier präsentiert eine brillante Auswahl an Musikstücken die die breite Palette von Melancholie und Todesmut, Ordnungssinn und Streben nach Ruhm, schwelgerische Leidenschaft und Humor des Helden hervorragend wiedergeben. Die Textfassung von Nelly Noack ist ein Streifzug durch den Roman und gleichzeitig sinnlich-poetische Skizze einer Kulturschaffenden.

Musik | Lesung

Don Quichotte de la Mancha

Mitwirkende